Der Leipziger Stadtrat wird sich erneut mit dem Ringradweg befassen. Eine Initiative der CDU sorgt dabei für Diskussionen. Die Partei fordert, dass große Teile des seit 2023 in Abschnitten eingerichteten grünen Radrings wieder abgeschafft werden. Die Verwaltung lehnt diesen Antrag jedoch entschieden ab. Der Umweltverband Ökolöwe fordert dagegen einen schnelleren Ausbau des Radwegs.
Inhaltsverzeichnis:
- CDU fordert Rückbau des grünen Radrings
- Ökolöwe fordert schnelleren Ausbau des Radwegs
- Drei zentrale Projekte sollen den Ringradweg vervollständigen
- Baubürgermeister Dienberg: Fertigstellung bis 2025 geplant
- Entscheidung des Stadtrats steht bevor
CDU fordert Rückbau des grünen Radrings
Die CDU-Fraktion hat ein Antragspaket mit dem Titel „Der Ring ist für alle da!“ eingereicht. Dieses Vorhaben sieht vor, den seit 2023 schrittweise geschaffenen grünen Radring teilweise zurückzubauen. Der Antrag stößt auf Widerstand, insbesondere seitens des Verkehrsdezernats. Die Verwaltung sieht darin einen Eingriff in ihre Zuständigkeiten und lehnt den Vorschlag detailliert begründet ab.
Der Umweltverband Ökolöwe kritisiert die Pläne der CDU scharf. Bereits in den 1990er-Jahren wurden Beschlüsse gefasst, den Promenadenring umweltfreundlicher zu gestalten. Trotz dieser Vorgaben sei die Umsetzung jedoch nur schleppend vorangekommen.
Ökolöwe fordert schnelleren Ausbau des Radwegs
Der Umweltverband Ökolöwe betont, dass Leipzig schon viel weiter sein könnte. Ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts in Bautzen aus dem Jahr 2018 stellte klar, dass das Radfahren auf dem Ring nicht vollständig untersagt werden dürfe.
Der Sprecher des Ökolöwen, Tino Supplies, kritisiert die Verzögerungen: „Das endlose Hin und Her im Stadtrat ist kaum noch zu ertragen. Der Ringradweg muss endlich fertiggestellt werden.“
Drei zentrale Projekte sollen den Ringradweg vervollständigen
- Schließung der Radweglücke zwischen Leuschnerplatz und Augustusplatz auf der südöstlichen Seite des Rings.
- Einrichtung eines Übergangs vom Goerdelerring zur Pfaffendorfer Straße, um eine durchgehende Verbindung zu gewährleisten.
- Umgestaltung der Kreuzung am Neuen Rathaus, damit der Verkehr besser in Richtung Harkortstraße fließen kann.
Baubürgermeister Dienberg: Fertigstellung bis 2025 geplant
Baubürgermeister Thomas Dienberg hatte 2023 angekündigt, dass der komplette Radring bis 2025 fertiggestellt werden sollte. Doch die noch fehlenden Abschnitte verhindern eine durchgehende Nutzung.
Der Umweltverband Ökolöwe fordert zusätzlich die Einrichtung vollständiger Radstreifen auf der Süd- und Ostseite des Rings. Zudem sollte geprüft werden, ob der bestehende Radweg auf der Richard-Wagner-Straße auf die Straße verlegt werden kann.
Entscheidung des Stadtrats steht bevor
Die Debatte um den Ringradweg wird in der kommenden Ratsversammlung fortgesetzt. Während die CDU-Fraktion einen Rückbau fordert, drängt der Umweltverband auf einen zügigen Ausbau. Die Verwaltung lehnt den CDU-Antrag ab und verweist auf bestehende Planungen.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob Leipzigs Politik den Weg für eine fahrradfreundlichere Stadt freimacht oder ob das Projekt erneut ins Stocken gerät.
Quelle: l-iz.de