pixabay/Foto illustrativ

Der Wohnungsbau in Sachsen steht vor großen Herausforderungen. Die steigenden Baukosten erschweren die Umsetzung neuer sozialer Wohnprojekte erheblich. Besonders betroffen sind Städte wie Leipzig, Dresden und Großpösna, in denen der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum stetig wächst. Trotz staatlicher Fördergelder konnte 2024 nur eine geringe Anzahl neuer Sozialwohnungen realisiert werden.

Inhaltsverzeichnis:

Weniger Sozialwohnungen trotz Fördermittel

Im Jahr 2024 wurden in Sachsen nur 315 Sozialwohnungen gebaut. Die Verteilung zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Städten: Leipzig erhielt 154 Wohnungen, Dresden 108 und der Rest entfiel auf kleinere Gemeinden. Zusätzlich wurden 52 weitere Wohnungen fertiggestellt, die ursprünglich für 2025 geplant waren.

Die Zahlen der letzten Jahre belegen einen Rückgang. Während 2020 insgesamt 253 Sozialwohnungen fertiggestellt wurden, stieg die Zahl bis 2022 auf 557 an. 2023 fiel sie wieder auf 512, und 2024 sank sie erneut erheblich. Dabei hatte die erst 2017 wiedereingeführte Förderung langsam erste Erfolge gezeigt. Dennoch bleibt der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum in Sachsen weitaus größer als das aktuelle Bauvolumen.

Hoher Bedarf an Sozialwohnungen in Großstädten

Die Stadt Leipzig benötigt jährlich 3.450 neue Sozialwohnungen, Dresden sogar 10.000. Auch kleinere Gemeinden wie Großpösna sehen einen steigenden Bedarf, dort werden bis zu 37 Wohnungen zusätzlich gebraucht. Ohne eine massive Ausweitung des sozialen Wohnungsbaus bleibt es für Menschen mit geringem oder mittlerem Einkommen schwierig, eine bezahlbare Wohnung zu finden.

Zudem könnte sich die Situation in Dresden verschärfen. Ende 2023 gab es in Sachsen nur noch 13.007 Sozialwohnungen, darunter 10.000 aus privatisierten Beständen der Stadt Dresden. Diese fallen ab 2025 aus der Belegungsbindung, wenn keine Verlängerung erfolgt. Damit droht ein weiterer Rückgang bezahlbarer Mietwohnungen.

Unzureichende Nutzung der Fördermittel

Trotz der hohen Nachfrage wurde 2024 ein erheblicher Teil des Budgets für den sozialen Wohnungsbau nicht genutzt. Rund 54 Millionen Euro blieben ungenutzt, obwohl die Mittel zur Verfügung standen. Diese Situation verschärft die Wohnungsnot zusätzlich, da wichtige Bauprojekte nicht umgesetzt werden konnten.

Die Linksfraktion fordert deshalb eine Anpassung der Förderbedingungen. Eine Initiative zur Änderung der Förderrichtlinie wurde bereits im Dezember 2024 eingebracht. Neben einer besseren Anpassung an steigende Baukosten soll das Fördervolumen auf 100 Millionen Euro verdoppelt werden. Dies könnte dazu beitragen, den sozialen Wohnungsbau in Sachsen langfristig zu sichern und die angespannte Wohnsituation zu entschärfen.

Quelle: l-iz.de