Ab dem 19. Mai beginnt in Leipzig ein aufwendiges Bauvorhaben im Süden der Stadt. Die Sanierung eines Abschnitts der Karl-Liebknecht-Straße betrifft sowohl den Straßen- als auch den Schienenverkehr. Insgesamt werden rund sechs Millionen Euro investiert. Betroffen ist der Bereich zwischen der Körnerstraße und der Kurt-Eisner-Straße. Für drei Monate wird dieser vollständig gesperrt. Die Arbeiten sollen bis zum 28. September 2025 abgeschlossen sein.

Inhaltsverzeichnis:

Karl-Liebknecht-Straße wird komplett gesperrt

Folgende Maßnahmen sind geplant:

  • Erneuerung der Fahrbahnen und Radwege
  • Austausch alter Wasser-, Gas- und Fernwärmeleitungen
  • Modernisierung der Straßenbahnanlagen durch die Leipziger Verkehrsbetriebe
  • Anpassung der Ampelschaltungen zur Verkehrsberuhigung

Der betroffene Abschnitt wird über drei Monate vollständig für den Verkehr gesperrt. Das betrifft sowohl den Individualverkehr als auch den öffentlichen Nahverkehr. Die Linien 9, 10 und 11 der Straßenbahn werden umgeleitet. Für die Linie 11 wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Zwischen Connewitzer Kreuz und dem Wilhelm-Leuschner-Platz wird es Schienenersatzverkehr geben.

Alle angrenzenden Querstraßen wie die Alfred-Kästner-Straße und die Schenkendorfstraße werden zu Sackgassen. Während der letzten Ferienwoche im Sommer wird die Kreuzung zur Kurt-Eisner-Straße vollständig unpassierbar.

Neue Gleise und Grünflächen durch Leipziger Verkehrsbetriebe

Die Leipziger Verkehrsbetriebe sanieren auf einer Länge von 550 Metern Gleise und Fahrleitungen. Zusätzlich wird zwischen den Gleisen ein Grünstreifen angelegt. An den Haltestellen Südplatz und Kurt-Eisner-Straße wird das Leitsystem für blinde Menschen erweitert.

Auch die Verkehrsführung wird angepasst. Statt zwei Spuren für den Autoverkehr gibt es künftig nur eine – unabhängig davon, ob Fahrzeuge geradeaus oder abbiegen. Die Stadt nennt dies „Mischfahrstreifen“. Diese Maßnahme schafft mehr Platz für den Radverkehr, der laut Zählung rund 2.600 Personen pro Tag umfasst.

Wasserwerke ersetzen Rohre aus dem 19. Jahrhundert

Ein zentraler Bestandteil der Arbeiten ist der Austausch alter Leitungen. Die Leipziger Wasserwerke erneuern Wasserrohre, die teilweise aus den Jahren 1885 bis 1926 stammen. Auch Gas- und Stromleitungen sowie Fernwärmeanschlüsse werden modernisiert. Betroffen sind vor allem Kreuzungen wie die Körnerstraße, Kurt-Eisner-Straße und Alfred-Kästner-Straße.

Anwohner müssen sich auf stundenweise Unterbrechungen bei der Trinkwasserversorgung einstellen. Genaue Bauzeiten für einzelne Maßnahmen werden laut Stadt noch bekannt gegeben.

Händler und Anwohner äußern Sorgen

Besonders Geschäftsinhaber entlang der Karli fürchten Umsatzeinbußen. Lokale wie Kneipen, Läden und Arztpraxen bleiben zwar zu Fuß erreichbar, doch viele Betreiber befürchten einen starken Rückgang an Laufkundschaft. Mario Wernicke, Inhaber einer Autowerkstatt, rechnet mit harten Monaten.

Auch Anwohner sind besorgt. Der Verkehr wird auf Nebenstraßen ausweichen, die durch bestehende Baustellen in der Wundtstraße bereits stark belastet sind. Daniel Gelszinnis von den Wasserwerken verspricht transparente Kommunikation und weist darauf hin, dass nur werktags zwischen 7 und 20 Uhr gearbeitet wird.

Trotz aller Einschränkungen gibt es auch Zustimmung zur Maßnahme. Viele Leipziger begrüßen die Modernisierung der Infrastruktur. Neue Wasserleitungen, sichere Radwege und modernisierte Gleise gelten als notwendig für die Entwicklung des Stadtteils.

 Quelle: MDR