Leipzig baut bis 2026 das Fahrradzählnetz aus
Leipzig baut bis 2026 das Fahrradzählnetz aus, pixabay/Foto illustrativ

Immer mehr Menschen in Leipzig fahren Rad – und die Stadt reagiert mit gezielter Datenerfassung. Das Netz der Dauerzählstellen für den Radverkehr wird umfassend ausgebaut. Bis 2026 entstehen 12 neue Zählpunkte, acht davon noch im laufenden Jahr. Die ersten Arbeiten starten ab dem 28. April.

Inhaltsverzeichnis:

Neue Linie und Wildpark bilden den Auftakt

Ziel ist eine genauere Analyse des Mobilitätsverhaltens im Alltag. Die Messergebnisse dienen als Grundlage für die Verkehrsplanung. Die Investitionskosten betragen rund 195.000 Euro und werden vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.

Die erste neue Zählstelle wird an der Kreuzung Neue Linie/Die Linie im Wildpark eingerichtet.

Standorte noch 2025

Weitere Standorte folgen in kurzer Zeit:

  • Hans-Weigel-Straße nahe der Riesaer Straße
  • Brücke der Hermann-Liebmann-Straße
  • Kreuzung Heuweg/Luppensteg
  • Messe-Allee am Autobahnkreuz Messegelände
  • Prager Straße in Höhe der Russenstraße
  • Paußnitzbrücke im Schleußiger Weg
  • Zweinaundorfer Straße an der Pommernstraße

Diese acht Punkte sollen noch 2025 in Betrieb gehen.

Frühjahr 2026 – vier weitere Standorte

Im Frühjahr 2026 folgen vier zusätzliche Standorte: Dittrichring, Käthe-Kollwitz-Straße, Landsberger Straße und der Robert-Koch-Park. Bürgermeister für Bau, Thomas Dienberg, betont den langfristigen Wert der Daten für eine wetterunabhängige und präzise Verkehrsplanung.

Funktionsweise der Zählstellen mit Induktionsschleifen

Die Messpunkte arbeiten mit im Boden eingelassenen Induktionsschleifen. Diese erfassen Fahrräder mit Metallteilen rund um die Uhr, unabhängig vom Rahmenmaterial oder der Gruppengröße. Eine Besonderheit: Einzelne Stationen können Fahrtrichtungen unterscheiden. Die Messergebnisse fließen nach einem Testbetrieb in ein öffentlich zugängliches Online-Dashboard ein. Dort sind aktuelle Zählergebnisse und historische Trends abrufbar.

Sachsenbrücke bleibt Spitzenreiter bei den Zahlen

Seit dem Start der ersten Station 2017 an der Manetstraße wurden rund 14 Millionen Radfahrende gezählt. Besonders stark frequentiert ist die Sachsenbrücke mit durchschnittlich 8.700 Nutzerinnen und Nutzern pro Tag. An Spitzentagen liegt der Wert bei bis zu 14.800. Am wenigsten Radfahrende verzeichnet die Georg-Schumann-Straße mit etwa 1.200 täglich. An Wochenenden sinkt die Nutzung stadtweit um etwa 40 Prozent.

Digitalanzeige informiert direkt vor Ort

Einige Standorte bieten zusätzliche Transparenz: Am Grimmaischen Steinweg zeigen digitale Stelen in Echtzeit, wie viele Fahrräder den Punkt täglich und jährlich passieren. Die Kombination aus technischer Erfassung und öffentlicher Darstellung soll auch die Sichtbarkeit des Radverkehrs in Leipzig stärken.

Quelle: Leipziger Zeitung