Leipzig verzeichnet seit mehreren Jahren einen deutlichen Anstieg des Radverkehrs. Um die Entwicklung genau zu erfassen, setzt die Stadt auf moderne Messtechnik und digitale Auswertung. Seit 2017 werden an stark frequentierten Strecken Daten erhoben, die wichtige Informationen über das Mobilitätsverhalten der Einwohner liefern.
Inhaltsverzeichnis:
- Neue zählstelle am Schleußiger Weg
- Zusammenarbeit der ämter und digitale auswertung
- Technik der induktionsschleifen
- Erweiterung in randbereichen und zukunftspläne
Neue zählstelle am Schleußiger Weg
Im Juni wurde am Schleußiger Weg eine weitere Zählstelle eingerichtet. Im August nutzten rund 180.000 Radfahrerinnen und Radfahrer diese Route, die eine der bedeutendsten Verbindungen aus dem Leipziger Westen darstellt. Die Messungen erfolgen auf Höhe der Paußnitzbrücke. Dank der neuen Station sind die Werte nun auch tagesaktuell online auf der Internetseite der Stadt verfügbar.
Zwischen April und Juni nahm Leipzig insgesamt acht neue Zählstellen in Betrieb. Sie befinden sich an folgenden Orten:
- Schleußiger Weg
- Kreuzung Neue Linie/Die Linie
- Hans-Weigel-Straße
- Brücke im Zuge der Hermann-Liebmann-Straße
- Kreuzung Heuweg/Elsterradweg
- Messe-Allee
- Prager Straße
- Zweinaundorfer Straße
Diese Standorte wurden in das bestehende digitale System integriert, das zuvor elf Messpunkte umfasste.
Zusammenarbeit der ämter und digitale auswertung
Das Dashboard wurde in Kooperation mit dem Amt für Geoinformation und Bodenordnung entwickelt. Es bietet eine übersichtliche Darstellung aller Messergebnisse. Jede Zählstelle ist in einer Kartenansicht abrufbar und zeigt aktuelle sowie historische Daten an. Nutzer können erkennen, wie viele Radfahrer an einem bestimmten Tag oder im Vergleich zum Vorjahr vorbeigefahren sind.
Die Plattform hilft, langfristige Trends zu analysieren und neue Radverkehrsanlagen besser zu planen. So lassen sich beispielsweise saisonale Unterschiede oder wachsende Pendlerströme sichtbar machen. Für die Stadtverwaltung sind diese Informationen Grundlage für zukünftige Infrastrukturentscheidungen.
Technik der induktionsschleifen
Die Messung basiert auf Induktionsschleifen, die im Boden eingelassen sind. Sie registrieren rund um die Uhr Fahrräder mit metallischen Komponenten. Das System unterscheidet beide Fahrtrichtungen und funktioniert unabhängig von Rahmenmaterial oder Gruppengröße.
Wichtige Erfassungspunkte liegen auf stark genutzten Routen wie dem Schleußiger Weg, der Sachsenbrücke, dem Grimmaischen Steinweg und der Karl-Liebknecht-Straße. Diese Bereiche gehören zu den verkehrsreichsten Abschnitten für Radfahrer in Leipzig.
Erweiterung in randbereichen und zukunftspläne
Mit neuen Zählstellen wie an der Messe-Allee oder der Hans-Weigel-Straße werden erstmals auch Daten aus den äußeren Stadtteilen erhoben. Dadurch erhält die Stadt ein umfassenderes Bild des gesamten Radverkehrs. Zudem werden über den Elsterradweg und die Neue Linie auch Freizeitverbindungen berücksichtigt.
Die erste Zählstelle wurde 2017 an der Manetstraße installiert. Im Juni kamen die bislang letzten hinzu. Vier weitere Stationen sollen im ersten Halbjahr 2026 folgen. Nach der Installation werden sie ebenfalls in das städtische Dashboard eingebunden, um die Datenerhebung kontinuierlich zu erweitern.
Die Entwicklungen zeigen deutlich, dass Leipzig auf eine nachhaltige und datenbasierte Verkehrsplanung setzt. Mit präzisen Messungen und digitaler Transparenz stärkt die Stadt ihre Rolle als fahrradfreundliches Zentrum in Mitteldeutschland.
Quelle: LEIPZIGER ZEITUNG