Uhrenumstellung im Oktober
Uhrenumstellung im Oktober, Foto: Pixabay

In der Nacht zum 26. Oktober endet die Sommerzeit in Deutschland. Die Uhren werden um eine Stunde zurückgestellt – von drei auf zwei Uhr. Damit beginnt die Mitteleuropäische Zeit, die auch als Winterzeit bekannt ist. Millionen Menschen müssen sich an den neuen Rhythmus gewöhnen, während die Diskussion über die endgültige Abschaffung der Zeitumstellung weiter stagniert.

Inhaltsverzeichnis:

Rückstellung der Uhren in Deutschland

Die Zeitumstellung findet in der Nacht zum 26. Oktober statt. Zwischen drei und zwei Uhr werden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt. Dadurch verlängert sich die Nacht. Wer in dieser Nacht arbeitet, muss eine Stunde länger im Dienst bleiben.

  • Beginn der Winterzeit: 26. Oktober 2025
  • Umstellung von drei Uhr auf zwei Uhr
  • Nächste Umstellung: Nacht vom 28. auf den 29. März 2026

Besitzer von Funkuhren haben keinen Aufwand. Diese Geräte synchronisieren sich automatisch mit dem Zeitnormal der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. Öffentliche Uhren oder Geräte ohne Funkempfänger müssen hingegen manuell angepasst werden.

Peter Jahr und die EU-Entscheidung

Die Debatte über das Ende der Zeitumstellung zieht sich seit Jahren hin. 2018 sprach sich eine Mehrheit der EU-Bürger in einer Umfrage für die Abschaffung aus. 2019 wurde der Beschluss offiziell angenommen. Doch umgesetzt wurde er bis heute nicht.

Der CDU-Abgeordnete Peter Jahr aus Sachsen erklärte, dass sowohl das Europäische Parlament als auch die EU-Kommission das Ende längst bestätigt hätten. „Die Mitgliedsstaaten sollen das umsetzen“, forderte er im Gespräch mit dem MDR. Nach Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 sei das Thema ins Stocken geraten. Mehrere Länder blockieren die Umsetzung, weil sie sich nicht auf eine einheitliche Regelung einigen können.

Probleme bestehen vor allem in der Koordination des Verkehrs. Fahrpläne und Flugzeiten müssten langfristig angepasst werden. Zudem droht eine Zersplitterung der Zeitzonen in Europa. Bisher sorgt die gemeinsame Umstellung zwischen Sommer- und Winterzeit für einen Ausgleich zwischen Ländern wie Spanien und Polen.

Auswirkungen auf Arbeitnehmer und Arbeitszeit

Für Menschen, die in dieser Nacht arbeiten, verlängert sich die Schicht um 60 Minuten. Wer nach Stunden bezahlt wird, erhält in der Regel eine Vergütung für diese zusätzliche Arbeitsstunde. Beschäftigte mit monatlichem oder wöchentlichem Festgehalt haben hingegen keinen Anspruch auf zusätzliches Entgelt.

Ob ein Zuschlag für Überstunden gezahlt wird, hängt vom jeweiligen Tarifvertrag ab. Unterschiedliche Branchen haben unterschiedliche Regelungen. Arbeitgeber sind verpflichtet, die Arbeitszeit korrekt zu erfassen, um Konflikte zu vermeiden.

Gesundheitliche Folgen der Umstellung

Die Umstellung auf Winterzeit beeinflusst den menschlichen Biorhythmus. Besonders der Wechsel zur Sommerzeit verursacht bei vielen ein Gefühl ähnlich dem Jetlag. Der Körper benötigt ein bis zwei Tage, um sich an den neuen Schlaf-Wach-Rhythmus anzupassen. Das „innere Zeitgefühl“ wird von einem kleinen Nervenzellbereich im Gehirn gesteuert, der auf Licht reagiert und Hormone sowie Körpertemperatur reguliert.

Ärzte empfehlen, Schlafzeiten bereits einige Tage vor der Umstellung leicht zu verändern. Eine konstante Routine und ausreichend Tageslicht helfen, den biologischen Rhythmus schneller zu stabilisieren.

Geschichte der Zeitumstellung in Deutschland

Deutschland führt die Zeitumstellung dauerhaft seit 1980 durch. Frühere Versuche reichen bis ins Jahr 1916 zurück, als das Deutsche Kaiserreich erstmals die Sommerzeit einführte. 1919 wurde sie jedoch wieder abgeschafft. Auch während der 1940er-Jahre wurden die Uhren zeitweise umgestellt.

Die dauerhafte Einführung im Jahr 1980 war eine Folge der Ölkrise von 1973. Ziel war es, durch längere Nutzung des Tageslichts Energie zu sparen. Kritiker bezweifeln jedoch bis heute, dass die Maßnahme den Energieverbrauch tatsächlich senkt. Viele Menschen führen gesundheitliche Belastungen als Gegenargument an.

Unterschiedliche Wege der Länder

Nicht alle Staaten folgen der Zeitumstellung. Russland hatte 2011 beschlossen, ganzjährig eine Stunde vorzurücken. Nach drei Jahren wurde diese Regelung aufgehoben. Seitdem gilt dort wieder die Normalzeit.

In der Europäischen Union bleibt die Entscheidung weiterhin offen. Ob die Länder dauerhaft bei der Sommerzeit bleiben oder ganzjährig zur Normalzeit wechseln, ist noch unklar. Bis dahin wird in Deutschland weiterhin zweimal im Jahr an der Uhr gedreht – im März und im Oktober.

Fakt bleibt: Am 26. Oktober 2025 endet die Sommerzeit. Die Uhren werden um eine Stunde zurückgestellt. Die Diskussion über die Abschaffung der Zeitumstellung in Europa bleibt jedoch weiterhin ungelöst.

Quelle: MDR, YouTube