Neues Wohnquartier in Leipzig
Neues Wohnquartier in Leipzig, pixabay/Foto illustrativ

Im Februar 2025 informierte die Leipziger Wohnungsbaugesellschaft über den Baustart eines neuen Wohnquartiers im Stadtteil Südost. Das Bauvorhaben auf der Johannisallee umfasst ein Ensemble aus neun Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 202 Wohnungen. Bereits 2024 sorgte die angekündigte Umsetzung der Pläne für Aufmerksamkeit, doch das Projekt geriet vorübergehend ins Stocken. Nun geht es konkret los.

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Mehrfamilienhäuser mit Förderung des Freistaats Sachsen

Mehr als die Hälfte der geplanten Wohnungen (104) wird durch den Freistaat Sachsen mit 5,9 Millionen Euro gefördert. Das Bauvorhaben beinhaltet 1- bis 5-Raum-Wohnungen in sieben- und achtgeschossigen Gebäuden. Alle Wohnungen erhalten einen Balkon, eine Loggia oder eine Terrasse. Zwei Gewerbeeinheiten und zusätzliche Räume für die Quartiersarbeit ergänzen das Nutzungskonzept.

Im Erdgeschoss sind Flächen für gemeinschaftliche Zwecke vorgesehen. Der Innenhof wird vollständig neu gestaltet. Geplant sind Aufenthaltszonen mit viel Grün, Spielplätzen, Grillbereichen und Tischtennisplatten. Außerdem wird eine große Dachterrasse für die Mieter verfügbar sein. Photovoltaikanlagen auf den begrünten Dächern und unterirdische Müllcontainer sollen ökologische und funktionale Anforderungen erfüllen.

Grundsteinlegung mit Barbara Meyer

Am 23. Mai 2025 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung in Anwesenheit von Staatssekretärin Barbara Meyer. Die Vertreterin des Sächsischen Staatsministeriums für Infrastruktur und Landesentwicklung würdigte das Projekt der LWB ausdrücklich. Das Land fördert den Bau von 104 Sozialwohnungen in diesem Projekt im Rahmen der Richtlinie „Gebundener Mietwohnraum“.

Diese Maßnahme ist Teil des kontinuierlichen Einsatzes des Freistaats zur Stabilisierung des Wohnungsmarktes. Trotz angespannter Haushaltslage werde die Förderung des sozialen Wohnungsbaus nicht zurückgefahren, betonte Meyer. Leipzig sei eine wachsende Stadt, die mehr bezahlbaren Wohnraum brauche.

Leipzig erhält zusätzliche Fördermittel

Die geplante Fertigstellung des Neubauensembles ist für April 2027 vorgesehen. Bis Juli 2026 soll der Rohbau stehen. Bereits seit 2017 hat Leipzig Fördermittel für insgesamt 2.893 Sozialwohnungen erhalten. Diese befinden sich teils noch im Bau. Weitere 504 Wohnungen entstehen über Modernisierungsförderprogramme.

Am 28. Mai konkretisierte das Staatsministerium die verfügbaren Mittel. Für das Jahr 2025 erhält Sachsen 174,4 Millionen Euro Bundesmittel, davon 149,5 Millionen für den sozialen Wohnungsbau. 24,9 Millionen fließen in das Programm „Junges Wohnen“. Diese Vereinbarungen traten am 16. Mai 2025 in Kraft. Damit bestehen verbindliche Grundlagen für die Fortsetzung der Förderpolitik.

Kritik am Finanzierungsumfang

Trotz der Bundesmittel reichen die vorhandenen Ressourcen nicht aus, um den tatsächlichen Bedarf an geförderten Wohnungen zu decken. Besonders in Städten wie Leipzig besteht weiterhin großer Druck. Die Linksfraktion im Sächsischen Landtag fordert deshalb eine Erhöhung der Wohnungsbaufördermittel über das bisher geplante Maß hinaus.

Die aktuelle Projektentwicklung der LWB an der Johannisallee zeigt, dass gezielte Investitionen möglich und notwendig sind. Es bleibt jedoch offen, ob die verfügbaren Mittel mittelfristig ausreichen werden, um die Wohnraumnot umfassend zu lindern.

 Quelle: Leipziger Zeitung