Solarthermieanlage in Lausen liefert ab 2026 grüne Wärme für Leipzig
Solarthermieanlage in Lausen liefert ab 2026 grüne Wärme für Leipzig, Pixabay-Pexels/Foto illustrativ

In Leipzig entsteht ein neues Kapitel der Energieversorgung. Im Stadtteil Lausen wird seit 2023 an der größten Solarthermieanlage Deutschlands gebaut. Ab Mai 2026 soll sie die Leipziger Fernwärme unterstützen und so den Anteil erneuerbarer Energien im Wärmenetz erhöhen. Ziel der Stadtwerke Leipzig ist es, bis 2038 eine vollständig klimaneutrale Fernwärmeversorgung zu erreichen.

Inhaltsverzeichnis:

Bau der Anlage in Lausen

Das Projekt befindet sich im Plan. Projektleiter Erik Jelinek bestätigte, dass die Anlage Ende des Jahres mechanisch fertiggestellt sein wird. Auf dem ehemaligen Ackerland wurden 13.200 Sonnenkollektoren installiert. Diese bedecken eine Fläche von 65.208 Quadratmetern. Die Anlage wurde von der Firma Ritter Solar errichtet und kostet 40 Millionen Euro.

Die schwarz-blauen Kollektoren bestehen aus doppelwandigen Glasröhren, eingebettet in Parabolspiegel. Im Inneren verlaufen wassergefüllte Leitungen, die sich bei Sonneneinstrahlung stark erhitzen. Das erzeugte heiße Wasser wird dann zur Wärmegewinnung genutzt. Bereits fertig ist auch das Technikgebäude, das Wärmetauscher und Pufferspeicher beherbergt. Ab November sollen Leitungen gelegt werden, um die neue Anlage an das bestehende Fernwärmenetz anzuschließen.

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Wärmeleistung und Nutzung

Die Solarthermieanlage soll etwa zwei Prozent des jährlichen Leipziger Fernwärmebedarfs decken. Das erscheint auf den ersten Blick gering, doch die Anlage arbeitet vor allem in den Sommermonaten effizient. Etwa 80 Prozent der Gesamtleistung entstehen in der hellen Jahreszeit. Im Sommer kann sie rund 20 Prozent der täglichen Wärmeversorgung übernehmen. Zur Mittagszeit entspricht das nahezu dem gesamten Wärmebedarf der Stadt.

Jelinek betonte, dass die Anlage so konzipiert wurde, dass sie besonders in den sonnenreichen Monaten ihre Hauptleistung erbringt. Damit unterstützt sie die Versorgung mit Warmwasser und Heizenergie auch außerhalb der Heizperiode.

Technische und wirtschaftliche Daten

Wichtige Fakten des Projekts:

  1. Kosten: 40 Millionen Euro
  2. Kollektoren: 13.200 Stück
  3. Gesamtfläche: 65.208 Quadratmeter
  4. Inbetriebnahme: Mai 2026
  5. Beitrag zur Fernwärme: 2 Prozent jährlich

Die Bauarbeiten liegen im Zeitplan, was eine termingerechte Fertigstellung bis Ende des Jahres ermöglicht. Danach folgt eine Testphase, bevor die Anlage im Mai 2026 regulär Wärme einspeisen soll.

Zukunft der Leipziger Fernwärme

Langfristig plant Leipzig, die Klimaneutralität durch zusätzliche Projekte zu stärken. Einen entscheidenden Beitrag soll ab 2028 die Nutzung von Abwärme aus dem Chemiepark Leuna leisten. Eine neue, 19 Kilometer lange Leitung wird die bisher ungenutzte Industrieabwärme nach Leipzig transportieren. Allein dadurch könnten rund 40 Prozent der Leipziger Fernwärme klimaneutral erzeugt werden.

Mit dem Projekt in Lausen und der geplanten Leitung aus Leuna geht Leipzig einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger Energieversorgung. Die Kombination aus Solarthermie und industrieller Abwärme zeigt, wie Städte fossile Brennstoffe schrittweise ersetzen können, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden.

 Quelle: TAG24